Psychologen sind der Meinung, dass unsere Gedanken und Einstellungen
der Schlüssel zu einem Leben mit mehr Lebensfreude, Glück und Wohlbefinden sind. Denn unsere Gedanken und Einstellungen entscheiden darüber, ob wir das Leben, das wir führen, als spannend oder langweilig, erfüllt oder unerfüllt empfinden. Sie bestimmen, ob die Erfahrungen, die wir machen, eher positiv oder negativ wahrgenommen werden und sie tragen sogar zu einem großen Teil zu unserer Gesundheit bei. William James, Psychologe an der Harvard Universität, meint dazu: „Die größte Entdeckung unserer Jahrhunderts ist, dass Menschen ihr Leben verändern können, wenn sie ihre Einstellungen ändern.“
Die gute Nachricht ist, dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt, erworbene negative und schädliche Einstellungen durch positive und hilfreiche Einstellungen zu ersetzen. Also auch du! Wenn du dein Denken änderst, kannst du deinem Leben neue (positive) Wendungen geben. Genau hier setzt mentales Training oder Glückstraining an.
Konstruktives (positives) Denken
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Du kannst deine Gedanken steuern und beginnen konstruktiv zu denken
Der Begriff “positives Denken” mag für dich, wie für viele Menschen, bereits abgedroschen klingen und vielleicht eher negative Assoziationen und Vorurteile hervorrufen, zum Beispiel von naiven, lebensfremden Optimisten, die mit einer rosaroten Brille durchs Leben laufen, die Realität nicht wahrhaben wollen, sich selbst belügen und sich alles schön reden. Deshalb verwende ich im Zusammenhang mit Glückskompetenz bevorzugt den Begriff „konstruktives Denken“. Darunter wird ein gesunder Optimismus und eine Geisteshaltung verstanden, die auf Fähigkeiten, Kenntnissen und der richtigen Einschätzung von Situationen aufbaut.
Menschen, die konstruktiv denken, tun nicht so als ob „alles easy“ wäre und verneinen auch keine Probleme. Im Gegenteil, sie machen sich negative Gefühle bewusst und erkunden ihre Ursachen. Konstruktives Denken ist eine Methode, um das Negative mit Hilfe des Unbewussten in etwas Positives zu verwandeln und eine neue Realität zu erzeugen. Zusätzlich zur Leistung des Verstandes und der Aktivität soll das Unbewusste dazu beitragen, die gewünschten Ziele zu verwirklichen. Diese Art des mentalen Trainings ist im Spitzensport bereits Standard. Lies weiter, wenn auch du dein mentales Potential zur Glückssteigerung voll ausschöpfen magst.
„Der Mensch ist das Produkt seiner Gedanken. Er ist und wird, was er denkt.“
Mahatma Gandhi
Befreie deinen ElefantenGlaubenssätze, Glück, Glückskompetenz, Elefant
Mache dir deine Glaubenssätze bewusst und hinterfrage sie
Zugang zu unseren Denkstrategien zu finden, ist nicht immer leicht, da die meisten unserer Gedankengänge völlig
automatisiert ablaufen. Wir können neue Situationen blitzschnell einschätzen, indem wir auf unsere vergangenen Erfahrungen zurückgreifen. Das ist in den meisten Situationen ein Vorteil, denn nur durch unsere reflexhaften Gedanken können wir Situationen in Sekundenbruchteilen schnell und effizient analysieren, ohne erst mühsam mit dem Verstand neuerlich alle Fakten zusammentragen zu müssen. In bestimmten Fällen erweist sich unsere Fähigkeit, automatisiert denken zu können, allerdings als Nachteil. Denn wenn wir zum Beispiel auf Einschätzungen zurückgreifen, die wir als Kind mit damals eingeschränkten Möglichkeiten gemacht haben, werden sie längst nicht den Möglichkeiten gerecht, die wir nun als Erwachsene zur Verfügung haben.
Kennst du schon die Geschichte vom angeketteten Elefanten? Sie verdeutlicht sehr gut, dass du dich von (negativen) Erfahrungen, die du früher im Leben gemacht hast, heute nicht mehr unreflektiert in deinem Handeln einschränken lassen musst, sondern deine Gedanken und Einstellungen HEUTE ändern kannst.
„Als ich klein war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert und am meisten gefielen mir die Elefanten. Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau. Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einen kleinen Pflock angekettet. Der Pflock war allerdings nichts weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte. Und obwohl der Elefant an einer mächtigen, schweren Kette angekettet war, bestand für mich kein Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte, einen Baum mitsamt seiner Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solch winzigen Pflock befreien und fliehen konnte. Das war für mich ein Rätsel. Was hält ihn zurück? Warum läuft er nicht davon?
Neugierig fragte ich einen der Männer, die gerade vorbeigingen, um den Tieren Futter zu bringen. Das ist ganz einfach zu erklären, sagte er: Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit seiner frühesten Kindheit an einen solchen Pflock gekettet ist. Ich schloss die Augen und stellte mir den kleinen, wehrlosen Elefanten am Pflock vor. Er zieht und reißt mit aller Kraft daran, schwitzt und versucht sich zu befreien. Ich stellte mir vor, dass er erschöpft einschläft und es am nächsten Tag gleich wieder probiert und am nächsten Tag wieder und immer wieder…. Bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, der kleine Elefant seine Ohnmacht akzeptiert und sich seinem Schicksal fügt. Dieser riesige, mächtige Zirkuselefant flieht nicht, weil er glaubt, dass er es nicht kann. Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich als kleiner Elefant gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt. Und das Schlimmste daran ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat. Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.“
(aus dem Buch „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ von Jorge Bucay)
So wie dem Zirkuselefanten geht es fast jedem von uns. Wir gehen oft mit automatisierten Einstellungen und Glaubenssätzen durch unser Leben, als wären wir an hunderte von Pflöcken gekettet. Wir glauben viele, viele Dinge nicht zu können, nur weil wir sie ein einziges Mal, vor sehr langer Zeit, als wir noch klein waren, ausprobiert haben und gescheitert sind. Wir verhalten uns genauso wie der Elefant und auch in unser Gehirn hat sich der Glaubenssatz eingebrannt: Ich kann das nicht und werde es niemals können.
Für deine Glückskompetenz ist es deshalb wichtig deine Gedanken zu deinem besten Freund zu machen und sie immer wieder kritisch zu betrachten. Hat das was du denkst oder dich davon abhält eine Sache auszuprobieren, heute noch Gültigkeit? Warum versucht du es nicht einfach? Und zwar mit vollem Einsatz und von ganzem Herzen! Das ist die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob du etwas kannst oder nicht.
„Nicht die Dinge machen uns zu schaffen, sondern die Art und Weise, wie wir diese wahrnehmen.“
Epiktekt, Stoiker
Komm deinen Gedanken auf die Spur
Frau wütend, Glückskompetenz, mentales Training
Beobachte deine Gedanken, wenn du wütend bist.
Es ist nicht die Situation, die unsere Gefühle erzeugt, sondern das, was wir darüber denken. Sicher kennst du Situationen, in denen du selbst an die Decke gehen könntest, andere Beteiligte in der gleichen Situation aber völlig gelassen reagieren. Dies liegt an den unterschiedlichen Denkstrategien, mit denen Menschen ihre Erlebnisse bewältigen. Willst du deine Glückskompetenz steigern, geht es zunächst darum, dir deine eigenen Denkstrategien bewusst zu machen, sie kennen zu lernen, um sie, falls sie sich als nicht förderlich für dein Glück erweisen sollten, zu verändern.
Du weißt bereits, dass deine Gedanken oft automatisiert ablaufen und es auch Glaubenssätze aus deiner Kindheit geben kann, die dich so fühlen lassen, wie du dich gerade fühlst. In Situationen, in denen du dich deprimiert, unglücklich, verärgert, ängstlich oder angespannt fühlst, macht es also Sinn, deine Gedanken einmal bewusst langsam und detailliert wahrzunehmen. Nur so gelingt es dir, die einzelnen Bestandteile deines Gefühls zu trennen und jeden für sich zu betrachten und zu bewerten.
Dein Gefühl besteht aus 3 Teilen:
Aus der Situation: Was nimmst du wahr? Was hast du gesehen, gehört, gespürt? An welche vergangenen Ereignisse hat dich die Situation erinnert?
Deinen eigenen bewertenden Gedanken über die Situation: Bewertest du deine Wahrnehmung relativ positiv, neutral oder eher negativ?
Deinem eigenen Gefühl und Handeln: Bist du in Folge deiner Bewertung wütend, traurig, froh, ängstlich, ruhig usw. und wie handelst du dementsprechend?
Durch die Aufspaltung deines Gefühls in seine Einzelteile wird deutlich, dass nicht das Ereignis/die Situation die Ursache
von deinem Fühlen und Handeln ist, sondern deine bewertenden Gedanken und Einstellungen dazwischen. Dies verdeutlicht, warum Menschen auf ein und das selbe Ereignis verschieden reagieren können. Was wir fühlen, hängt also nicht von der Situation und unseren Mitmenschen ab, sondern davon, was wir über die Situation und unsere Mitmenschen denken.
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