Heilwasser – die Quelle allen Lebens und ein Naturheilmittel mit nachgewiesener Wirkung
Die Zahlen sind wahrlich erstaunlich: 75 % unseres Körpers und gleich 85 % unseres Gehirns bestehen aus Wasser. 1400 Liter strömen täglich durch unser Hirn, 200o durch unsere Nieren- Wasser bringt das Blut zum Fließen. Wasser hält die Zellen jung, es reguliert die Körperwärme, gilt als bester jeglicher Energiespender uns macht obendrein die Haut samtig. Am Punkt gebracht: die chemische Verbindung H2O ist tatsächlich das „menschliche Element“ schlechthin.
Als Faustregel gilt, dass man als Erwachsener im Durchschnitt täglich mindestens eineinhalb bis zwei Liter Wasser trinken sollte. Je älter der Mensch wird desto geringer wird das Durstgefühl- und man trinkt zu wenig. Dadurch schrumpfen die Zellen in den lebenswichtigen Organen und verlieren ihre Vitalität. Allzu exzessives Wassertrinken ist jedoch auch nicht gesund. Menschen, die es täglich auf 20 Liter oder mehr bringen, riskieren eine sogenannte Wasservergiftung. Das heisst, es kommt zu einem Mangel an Salzen, was in weiterer Folge zu einer Elekrolytstörung mit chronischen neurologischen Folgen führen kann.
Seine Vielseitigkeit ist es, die Wasser- das Wort „Wasser“ entstammt aus dem althochdeutschen „wazzar“ – das „Fließende“ ab- zu einem dermaßen vielfältigem Heilmittel macht. Es wirkt von innen nach aussen, als Dampf oder Eis, man kann damit Güsse, Bäder, Wickel und Waschungen machen. Allein vom Naturheiler Sebastian Kneipp (1821 – 1897) sind mehr als 100 verschiedene Anwendungen überliefert- nicht zuletzt das berühmte Wassertreten im Storchengang.
Wasserrituale, die heilende Wirkung haben und dazu die Seele reinwaschen sollten, kannte man freilich schon lange zuvor. Indianische Schamanen bauten Schwitzhütten, im arabischen Raum entstanden Hamams, orientalische Bäder, und auch die Römer genossen ganze Tage in ihren Badeanstalten mit Dampfsaunen. Heute nennt man solche Einrichtungen übrigens Spa, und bei diesem Begriff handelt es sich um die Abkürzung des lateinischen Ausdrucks „sanus per aquam“ – gesund durch Wasser.
Heilwasser entstammt tiefen unterirdischen Wasservorkommen und ist bereits von seinem Ursprung her völlig rein. Es ist ein besonders wertvolles Wasser, denn aufgrund seines Gehalts an Mineralstoffen und Spurenelementen besitzt es eine nachgewiesene und amtlich bestätigte gesundheitliche Wirkung. Heilwasser trägt aber nicht nur dazu bei, gesund zu bleiben: neben der Vorbeugung gehören auch die lindernde und sogar heilende Wirkung bei bereits bestehenden gesundheitlichen Problemen zu seinen besonderen Eigenschaften. Heilwasser ist eines der ältesten Naturheilmittel.
Evolutionsgeschichtlich entwickelten sich die ersten Lebewesen im Wasser, und noch heute vollzieht jeder Einzelne von uns diesen Weg von der Zelle zum Individuum nach: Bis zur Geburt schwimmen wir in mütterlichem Fruchtwasser. So ist es auch nicht weiter verwunderlich dass unser Körper extrem reagiert auf Wassermangel- etwa mit chronischer Müdigkeit, beeinträchtigter Gehirnfunktion, Schwindelgefühl, Durchblutungsstörungen, Muskelkrämpfen. Aber auch Erkrankungen wie Diabetes können als Schrei des Körpers nach Wasser verstanden werden. Schon auf einen Flüssigkeitsverlust von nur zwei Prozent reagiert unser Körper mit merklichen Leistungseinschränkungen. Maximal fünf bis sieben Tage überleben wir ohne Wasser. Umso wichtiger, dass wir mit diesem kostbaren Gut auch achtsam umgehen.
Seine amtliche Zulassung erhält Heilwasser durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), eine selbständige Bundesoberbehörde, die dem Bundesministerium für Gesundheit zugeordnet ist. Für die Zulassung müssen Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit in einem aufwendigen Verfahren nachgewiesen werden. Für Heilwasser gelten damit von allen Wasserarten die höchsten gesetzlichen Hürden.
Heilwasser kann als Kur einige Wochen lang oder dauernd getrunken werden. Es entspricht ganz dem Wunsch, auf sanfte natürliche und erprobte Art regelmäßig etwas für seine Gesundheit zu tun.
Ein wahrer Jungbrunnen. Ob Meeresrauschen oder Bachgluckern- Wasser beruhigt die Seele. Dass es dem Körper ungemein guttut, liegt an seinen Erstaunlichen Eigenschaften:
THERMISCHE EIGENSCHAFTEN:
Wasser, dessen Dichte bei 4°Grad Celsius am größten ist, kann den Körper gleichermassen aufwärmen wie abkühlen (Wechselduschen nach Kneipp). Abwechseln warme und kalte Reize erweitern die Blutgefäße oder ziehen sie zusammen. Dabei haltet es sich um die einfachste Art, die Blutgefässe elastisch zu halten. Bereits die Urmenschen erkannten die energetisierende Wirkung von Wechselgüssen und wagten sich in heisse Quellen, um unmittelbar danach in kalte Flüsse einzutauchen.
MECHANISCHE EIGENSCHAFTEN:
Ein starker Wasserstrahl kann eine Massage ersetzen, so sehr knetet er einzelne Körperteile durch. Noch besser eigenen sich Unterwassermassagen. Man liegt im maximal 40°Grad Celsius warmen Wasser, und der Therapeut behandelt neuralgische Punkte mit einem Schlauch, aus dem Wasser unterschiedlich stark sprudelt. Diese Art der Massage entlastet den Körper.
CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN:
Wasser hat eine besonders hohe Lösungsfähigkeit. Es kann somit heilsame Substanzen, Nährstoffe oder Salze transportieren. Auf seinem natürlichem Weg durch Gesteins- oder Erdschichten reichert es sich mit Mineralien wie Kalzium oder Magnesium an. Mineralwasser, das in den Handel kommt, muss direkt aus der Quelle abgefüllt werden. Generell gilt: Trinkwasser sollte natrium- und kaliumarmt sein, denn diese Mineralien sind Salze, die den Wasserhaushalt im Körper negativ beeinflussen können.
HEILENDE EIGENSCHAFTEN:
Wasser, das besonders viele gelöste Stoffe enthält, nämlich mindestens ein Gramm pro Liter, und nachweislich Beschwerden lindert oder vorbeugt. darf sich Heilwasser nennen. Dieses reine Mineralwasser zählt nicht nicht zu den Lebensmittel, sondern fällt in das Arzneimittelgesetz, da seine- von der jeweiligen Zusammensetzung der gelösten Stoffe abhängige- Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist. Trotzdem ist es nicht verschreibungspflichtig und kann dauerhaft genutzt werden.
HEILIGE BÄDER:
Seit ewigen Zeiten nutzte der Mensch weltweit die heilenden Kräfte des Wassers. Besondere Bedeutung kam dabei den Quellen zu: sie wurden schon in der Jungsteinzeit als Orte der Kraft oder Heimat von göttlichen Wesen verehrt. Später kam die Kirche nicht umhin, die Volksbräuche zu akzeptieren und die Quellen zu schmücken. Und je größere Heilwirkung man den Quellen nachsagte, desto größer wurde der Wunsch dort hinzupilgern. So wandelten sich die Heilquellen im Laufe der Zeit zu Wallfahrtsorten. Das Heilwasser füllten die Pilger in Flaschen ab- entweder als Medizin für kranke Menschen und Tiere daheim oder als Allzweckmittel für gesundheitliche Probleme in der Zukunft. Rational betrachtet beruhen die Heilkräfte der einzelnen Quellen auf ihrer spezifischen mineralischen Zusammensetzung. Doch schon der berühmte Arzt Paracelsus meinte im 16. Jahrhundert: „Nicht der Corpus ist die Arznei, das wahre Arcanum ist unsichtbar.“ Mit anderen Worten: Das, was wirklich heilt, ist nicht immer messbar.
Heilwasser in aller Kürze:
- völlig reines Naturheilmittel, nicht chemisch behandelt
- besonders reich an natürlichen Mineralstoffen und Spurenelementen
- gute Bioverfügbarkeit der Mineralstoffe
- zur Gesunderhaltung, aber auch zur Linderung oder Heilung
- Wirkungen wissenschaftlich nachgewiesen
- amtlich zugelassen als Arzneimittel
- frei verkäuflich
- praktisch nebenwirkungsfrei
- fast immer zum Dauerkonsum geeignet und empfohlen
Die Anwendung von Wasser ist vielleicht schon seit Menschengedenken auch eine rituelle, ob zur Heilung, als Schutz vor Dämonen und bösen Geistern, zur rituellen Reinigung, bei der Taufe oder als Weihwasser, ebenfalls zum Schutz und zur Segnung.
Anerkannte Heilquellen:
In Deutschland und Österreich darf strenggenommen nur von Heilwasser gesprochen werden, wenn das Wasser eine staatliche Anerkennung hat und somit bestimmte Kriterien erfüllt. In Deutschland ist das im Arzneimittelgesetz geregelt und Heilwasser hat den Status einen Arzneimittels. In Österreich gibt es das „Gesetz über natürliche Heilvorkommen und Kurorte“. Unter Heilquellen im Sinne des Heilvorkommen- und Kurortegesetzes werden Quellen (natürlich aufbrechende oder künstlich erschlossene Wässer) verstanden, deren Wasser auf Grund besonderer Eigenschaften und ohne jede Veränderung ihrer natürlichen Zusammensetzung eine wissenschaftlich anerkannte Heilwirkung ausüben oder erwarten lassen.
Wenn die Quelle am Austritt konstant mindestens 20 Grad Celsius hat, darf sie als Thermalquelle bezeichnet werden. Kalte Heilquellen werden oft als Mineralwasser verkauft, bekannt sind z.B. Gasteiner, Römerquelle und Vöslauer.
Viele der heute wissenschaftlich anerkannten Heilquellen wurden schon von den Vorfahren wegen ihrer positiven Eigenschaften genutzt und sind Sagenumrankt. Andere wurden bei Bohrungen nach Gas und Erdöl zufällig entdeckt oder es wurde speziell gesucht, um eine Therme eröffnen zu können.
Wasserreich:
Ob zur Kur oder zum Krafttanken, Österreich ist wasserreich und es gibt viele Trinkquellen und Thermenregionen, wie z.B. das Steirische Vulkanland, im Salzburger Bad Gastein, in Kärnten das Warmbad Villach oder in Niederösterreich Baden, in Wien die Therme Oberlaa und im Burgenland Bad Tatzmannsdorf. Die Indikationen sind vielfältig, es gibt kaum eine Erkrankung, für die es nicht Linderung durch äußerliche oder innere Anwendung von Heilwasser gibt. Erproben Sie die heilende Wirkung natürlichen Wassers auf Körper und Seele und besuchen Sie eines der zahlreichen Heiligen Bründln und Heilquellen, die oft an wunderschönen Plätzen in der Natur oder in/bei Kirchen zu finden sind.
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