Heilpflanze Ingwer.

Ingwer ginger Heilpflanze Der Ingwer zählt zu den ältesten Gewürzen und Heilpflanzen überhaupt. Er wurde in China bereits vor 3000 Jahren kultiviert. Schon Konfuzius (500 v. Chr.) liebte laut Überlieferung den Ingwer so sehr, dass er in nahezu keinem Gericht fehlen durfte. Nach Europa kam der Ingwer in der Römerzeit.

 

Verwendung findet die sogenannte Ingwerwurzel, bei der es sich eigentlich um das Ingwer-Rhizom (den Wurzelstock) handelt. Der Ingwer hat einen fruchtig-scharfen Geschmack und wurde daher auch gerne zum Schärfen von Speisen verwendet. Als Heilpflanze diente er, wie auch heute noch, unter anderem bei Übelkeit oder Husten.

Für die Schärfe des Ingwers zeichnet sich der Inhaltsstoff Gingerol verantwortlich, dem der Ingwer auch seinen englischen Namen „Ginger“ zu verdanken hat. Eines der bekanntesten Produkte mit Ingwerauszügen ist das Erfrischungsgetränk „Ginger Ale“.

Nachdem die exotische Küche in Mitteleuropa immer größere Beliebtheit erlangte, wurde auch der Ingwer immer populärer. Er ist wichtiger Bestandteil zu Sushi, wo „Gari“ (= süß-sauer eingelegter Ingwer) als Beilage serviert wird. Vermutlich ist es auch die antibakterielle Wirkung des Ingwers, weshalb man ihn immer schon zu rohem Fisch reichte. Heute dient er eher als Geschmacks-Neutralisator beim Sushi Essen.

Kenndaten

  • Wissenschaftlicher Name: Zingiber officinale
  • Familie: Ingwergewächse (Zingiberaceae)
  • Wuchshöhe: bis zu 1m
  • Farbe der Blüten: gelbe bis grüne Blüten mit einer violett gefärbten Lippe
  • Sammelzeit: frischer Ingwer: Juli – August (Stem-Ingwer = junger Ingwer: Februar – April, Djahe = Ingwer zum Trocknen: April – Juni)
  • Vorkommen: ursprünglich aus Südostasien, heute wird er in tropischen und subtropischen Ländern kultiviert
  • Standorte: sonnig; gut durchlässige, nährstoffreiche Böden
  • verwendete Pflanzenteile: Wurzel (Rhizom)

Synonyme

Afrikanischer Ginger, Ginger, Imber, Immerwurzel, Ingber, Ingwerwurzel

Wirksame Inhaltsstoffe

ätherische Öle und deren Bestandteile (Zingiberen, Zingiberol), Gingerol, Harzsäuren und neutrales Harz, Sesquiterpenlactone (Diarylheptanoide), Shogaol

Heilwirkung und Anwendungsgebiete

Der Ingwer wirkt antioxidativ, entgiftend, entzündungshemmend, appetitfördernd, verdauungsfördernd und schleimlösend. Auf folgenden Gebieten kommt er zum Einsatz:

  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Blutstillung
  • Brechreiz
  • Erkältungen
  • Husten
  • Kopfschmerzen
  • Magengeschwür
  • Menstruationsbeschwerden
  • Muskelschmerzen
  • Periodenkrämpfe
  • Reisekrankheit
  • Reizmagen
  • Rheuma
  • Schnupfen
  • Seekrankheit
  • Übelkeit
  • Verdauungsbeschwerden

Dosierung und Anwendung

Der Ingwer eignet sich hervorragend zur Zubereitung von Tees.

Bei Verdauungsbeschwerden:
1 g frischen oder getrockneten Ingwer hacken, mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen. Den Tee eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit trinken.

Bei Schnupfen:
Eine kleine frische Ingwerwurzel hacken, in 1 Liter Wasser ca. 20 Minuten köcheln lassen und abseihen. Den Tee über den ganzen Tag verteilt trinken.

Warnhinweise

  • Bei Kindern unter 6 Jahren nicht anwenden.
  • Vor geplanten Operationen sollte auf Ingwerpräparate verzichtet werden.
  • Die Inhaltsstoffe Gingerol und Shogaol können die Haut reizen und in Folge Allergien hervorrufen.

In folgenden Fällen sollten Ingwerpräparate nur nach ärztlicher Rücksprache angewandt werden:

  • während der Schwangerschaft und Stillzeit
  • bei Gallensteinleiden, da der Ingwer den Gallenfluss anregt
  • bei Diabetes und Bluthochdruck
  • bei der Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten

Wichtiger Hinweis: Allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und Zubereitungen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

Linktipps:

– Ingwer: Arznei aus der Küche
– Rezept: Kürbiscremesuppe mit Ingwer
– Vorsicht im Umgang mit Heilpflanzen
– Heilpflanzen gegen Schnupfen und Heiserkeit
– Kein Heilpflanzenverbot durch EU-Richtlinie

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